Dienstag, 3. April 2007

Jacques Loussier Trio - With String Orchestra


Jacques Loussier Trio
Mozart Piano Concertos 20/23 - With String Orchestra

Telarc/In-Akustik, 2005


Jacques Loussier ist mit seinem "Play Bach"-Projekt weltberühmt und unsterblich geworden. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat er aus einer ganzen Reihe klassischer Musik anderer Komponisten als Johann Sebastian Bach (aber auch von ihm wieder) seinen typischen Easy-Listening-Loussier-Jazz gemacht.
Frank Becker im Online Musik Magazin über diese CD:
Dem musikalischen enfant terrible der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hätte es gewiß gefallen, wie hier mit seiner Musik umgegangen wird. Jacques Loussier, nach langen Jahren im Banne Bachs schließlich über Händel auch Satie, Ravel, Beethoven und Chopin aufgeschlossen, hat sich rechtzeitig zum 250. Geburtstag Wolfgang Amadee Mozarts auf dessen Musik besonnen und eine erste Kostprobe seiner Sicht auf das Werk des Genies auf einer (soviel schon hier) äußerst klangvollen CD zugänglich gemacht.
Mit den Klavierkonzerten Nr. 20 d-moll KV 466 (1785) und Nr. 23 A-dur KV 488 (1786) hat Loussier aus dem 27 Stücke umfassenden Klavierkonzert-Oeuvre Mozarts exemplarisch zwei der poulärsten ausgesucht, entstanden in Mozarts erster Wiener Zeit. Für Jazz-Trio und Streichorchester arrangiert und mit Hilfe seiner bewährten Begleiter Benoit Dunoyer de Segonzac am Baß und André Arpino am Schlagzeug, sowie einem hervorragenden Streicher-Ensemble und der Violin-Solistin Anne Gravoin hat Loussier die Stücke traumhaft und kongenial inszeniert. Immer hautnah am Original unter Beachtung von Tempi und Orchesterstimmen hat er eine einzigartige, 220 Jahre überbrückende Synthese geschaffen.
Den Jazzfreund möchte ich sehen, der hier noch Abstand von der vermeintlich strengen Klassik nimmt, die Mozart-Liebhaberin kann ich mir nicht vorstellen, die diesen eleganten Umgang mit der einzigartigen Musik ihres Idold ablehnen könnte. Loussier schafft wieder einmal tänzerisch, liebevoll, hochmusikalisch und voller sprühendem Ideenreichtum den ernsthaften Spagat zwischen historischem Original und der hohen Kunst der Jazz-Interpretation. Seinem Bassisten hat er delikate Soli auf das bauchige Instrument geschrieben, Das Ergebnis ist ein pures, pralles Hörvergnügen, glanzvoll, rhythmisch raffiniert, leichtfüßig und hinreißend swingend - schlicht in ein Wort gefaßt: köstlich.
*** 6 Tracks, 59.22 Minuten, mit Booklet

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