Dienstag, 27. März 2007

Ein schönes Konzert, das ich besuchte: Dikanda aus Polen (aus dem Bereich Weltmusik & Folklore - ich interessiere mich nicht nur für Jazz und Blues)..


Ein Familienmitglied von mir schoß dieses Bild beim von uns besuchten Dikanda-Konzert. Es zeigt die Dikanda-Chefin Ania Witczak, während sie singt, Akkordeon spielt und trommelt...

Donnerstag, 22. März 2007

Tri Continental


Tri Continental
Drifting

Tradition & Moderne/Indigo, 2004


C. Barnbeck im Dezember 2004 in Stereo:


Um ihr viertes gemeinsames Album "Drifting" so authentisch wie eben möglich zu gestalten, lud das kanadische Trio, bestehend aus Bill Bourne, Lester Quitzau und Madagaskar Slim, neben erlesenen Gastmusikern eine Gruppe von Freunden und Bekannten in das Bremer Alien Style Studio ein und machte aus der Aufnahme-Session kurzerhand einen knapp einstündigen Live-Gig. Kein Wunder, dass die Musiker - vom Beifall eines vertrauten Publikums angespornt - zu Höchstform auflaufen und eindrucksvoll wie expressiv ihren bunten Mix aus R&B und reinrassigem Blues mit unverkennbaren Ethno-Einflüssen präsentieren.
*** 9 Tracks, 62.05 Minuten, Digipack

Mittwoch, 21. März 2007

The Quintet Of The Year: Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Bud Powell, Max Roach, Charles Mingus


The Quintet Of The Year
Featuring Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Bud Powell, Max Roach, Charles Mingus

Dreyfus Jazz, 2004


Was für ein Quintett! Eine Super-Allstar-Besetzung, die vor über einem halben Jahrhundert miteinander jazzte. Etwa am 15. Mai 1953 in der Massey Hall in Toronto.
Francis Dreyfus hat sich schon lange verdient gemacht um den Jazz der Vergangenheit. Überall in der Welt in Archiven fördert er seit vielen Jahren Klangschätze des Jazz zutage.
Die daraus entstandene Never-Ending-Reihe mit den typischen Covers präsentiert immer wieder Verblüffendes, insbesondere auch in klanglicher Natur. Da leisten, wo's nötig ist, Dreyfus' Tonmeister und Tontechniker ganze Arbeit.
So ist über die Jahre eine Jazzmusik-Galerie der ganz besonderen Art entstanden, eine, die ihresgleichen sucht. Mit den ganz Großen des Jazz.
Dieses Digipack enthält 13 Tracks, darunter Perdido, Cherokee, Lullaby Of Birdland, I've Got You Under My Skin und natürlich A Night In Tunisia.
Die Komponisten: Gillespie, Monk, die Gershwin-Brothers, Powell, Shearing, Porter u.a.
*** Digipack, 2004

Samstag, 17. März 2007

Im Moment in meinem eBay-Angebot:

6 Auktionen

Michael Sagmeister
Trygve Seim
Ulita Knaus
Tri Continental
Quintet Of The Year, mit Dizzy Gillespie, Charlie Parker...
Tommy Schneller

Tommy Schneller


Tommy Schneller, A Heartbeat Away (In-Akustik, 2004)


Tommy Schneller ist auf dem Saxofon ein Teufel. Er kann damit alles. Schneller kommt aus der äußerst rührigen Osnabrücker Szene, die vor allem für virtuoseste (akustische) Gitarrenmusik sowie für Blues(rock) steht. Schneller mischt überregional überall mit, wo ein Super-Saxer gebraucht wird.
Und wenn er mit kleiner Combo auf Clubtour durch Deutschland geht, dann kochen überall die Hütten, wo Schneller mit seinen Jungs auftritt. Hier für diese CD hat er sein Quintett um drei Blechbläser erweitert. Und um einige Gäste. Darunter Toscho Todorovic (Blues Company), Gitarre, Gregor Hilden, Gitarre, und Rolf Stahlhofen, Gesang.
Schneller steht für feurigen, jazzigen Rhythm 'n' Blues. Diese CD enthält 13 Stücke plus einen Bonus-Track. Produziert hat Martelle.

Freitag, 16. März 2007

Ulita Knaus


Ulita Knaus
So Lost Like Peace
Minor Music, 2004


Ulita Knaus gehört zu den kritikerseits meistgelobten jungen Jazzsängerinnen der letzten Jahre in Deutschland.
Josef Engels im Rondo Magazin über dieses Album aus dem Jahr 2004:


Zu Beginn wird man erst mal schön auf die falsche Fährte gesetzt. Klangfetzen, Breakbeat-Assonanzen, stoische Sax-Auswürfe und Spoken-Word-Kaskaden weisen beim Eröffnungsstück von Ulita Knaus “So Lost Like Peace” in den fernen Norden, wo Bugge Wesseltoft und Konsorten dem Jazz mit elektronischem Erfindungsreichtum auf die Sprünge zu helfen pflegen. Doch der Ausflug dauert nur knapp drei Minuten. Was folgt, ist der Beweis, dass man keine wahnwitzigen Sound-Gimmicks braucht, um dem Jazz-Mainstream ein frisches Gesicht zu geben. "I can wait" singt Ulita Knaus programmatisch, begleitet von Klavier, Kontrabass und Schlagzeug. Das Warten hat sich für die 34-jährige Wahl-Hamburgerin mit der sachdienlich ausgereiften Technik gelohnt. Sie erkämpft sich mit ihrer zweiten Einspielung einen eigenen Platz in der Riege des Vokalisten-Nachwuchses. Ihre Stücke balancieren poppige Wendungen und instrumentale Gesangslinien geschickt aus; zudem zeigt Knaus selten gewordenen Mut zum Scat. Klug ausgewählt sind auch die Fremdbearbeitungen. Jimi Hendrix’ "Manic Depression" gerät der Sängerin im Verbund mit Sven Kerscheks Gitarre zu einem hübschen Stück Kammermusik; "When I Fall in Love" bewältigt sie im Duett mit Mischa Schumanns Klavier bravourös...
*** 12 Tracks, Jewelcase mit Inlet

Donnerstag, 15. März 2007

Trygve Seim - norwegischer Saxofonist (mit Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik)


Trygve Seim
Sangam
ECM Records/Universal


JazzEcho über Trygve Seim und dieses sein zweites Album:


Trygve Seims Solodebüt "Different Rivers" war eines der herausragenden Newcomer-Jazzalben der letzten Jahre. Der norwegische Saxophonist wurde dafür 2001 mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt und von der internationalen Presse umjubelt. Heute könnte den 33-Jährigen die Kehrseite dieses überraschenden Ruhms einholen: Die hohen Ansprüche an das "schwierige zweite Album". Seim hat seines "Sangam" betitelt.
Seim ist nicht Norah Jones, und auch nicht Jamie Cullum, er wurde vielmehr vor drei Jahren von den Medien als Star des jungen norwegischen Jazz ausgerufen. "Der ECM-Sound ist meine Ästhetik", erklärt er selbstbewußt im Info seines Plattenlabels, das ihn zur zentralen Figur der "zweiten Generation norwegischer Musiker" erklärt. Die zweite Generation der "leisen musikalischen Revolution", die ECM in den 70ern und 80ern unternahm. Und diese Revolution frißt nicht ihre Kinder.
Auch wenn Seim nach seinem überraschenden Erfolg mit dem Klischee des Jan-Garbarek-Nachfolgers zu kämpfen hatte. Seims neue CD "Sangam" erinnert nun über weite Strecken mehr an zeitgenössische Musik von Henryk Górecki und Arvo Pärt als an Jan Garbareks charakteristischen ECM-Jazz der frühen 80er Jahre. Der "nordische Schrei" ist nur ein Teil von Seims musikalischem Vokabular, mehr aber auch nicht.
Stilerweiternd hat sich auf seiner zweiten CD die Besetzung mit Frode Haltlis am Akkordeon ausgewirkt, einem Improvisator zwischen Jazz, Avantgarde und der Folktradition Norwegens. Ebenso, ist der Cellist Morten Hannisdal, Mitglied des Cikada Quartetts (mit dem Trygve Seim und seine Band The Source vor einigen Jahren auch schon ein Album produzierten) ein Genre-Grenzgänger. Starker Solist des Albums ist Trompeter Arve Henriksen, der auf "Sangam" einige überwältigende Momente hat.
Seims Arrangements heben jedoch immer wieder die Trennung zwischen Solisten und Begleitung auf, das Ineinanderblenden der verschiedenen Stimmen des Ensembles läßt Vergleiche mit den Arbeiten von Gil Evans in den 50er Jahren zu. Unterstützt wird Trygve Seim dabei auch von einem Streicherensemble, das von Christian Eggen (bekannt durch seine Arbeit mit Terje Rypdal) geleitet wird.
Mit dem Albumtitel, Sanskrit für "Zusammenfließen", artikuliert Trygve Seim, daß er sich auch von außermusikalischen Ideen hat inspirieren lassen. So atmosphärisch und eingängig es auch ist, bringt einen jedes wiederholte Anhören von "Sangam" in ungeahnte, bewegende Tiefen seines neuen Nordens. Herausragend wie auf seinem Debüt ist Trygve Seim zwar kein unbeschriebenes Blatt mehr, aber er hat noch lange nicht sein ganzes Blatt ausgespielt.


*** 9 Tracks, 69.32 Minuten, DDD, 12-seitiges Booklet, typische ECM-Ästhetik, allerdings in Grünschwarz mit Farbbildern, Jewelcase steckt in Karton-Slideschuber (was bei vielen ECM-CDs der Fall ist)

Mittwoch, 14. März 2007

Michael Sagmeister


Michael Sagmeister
Soul Ticket
Acoustic Music Records/Rough Trade


Vor allem in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren sie in Deutschland die Jazz- und Rockjazz-Gitarristen schlechthin, Volker Kriegel aus Wiesbaden und Michael Sagmeister aus Frankfurt. Volker Kriegel lebt nicht mehr.


Thomas Rothschild im Titel Magazin über die aktuelle CD von Michael Sagmeister:


In den Jahren, als die Gitarre zum wichtigsten Instrument des Rock wurde, geriet die Jazzgitarre in der Tradition eines Charlie Christian, eines Wes Montgomery, eines Barney Kessel, eines Kenny Burrell oder eines Jim Hall ein wenig in Vergessenheit. In Deutschland war es allen voran Volker Kriegel, der die Jazzgitarre auf höchstem Niveau am Leben erhielt. Einer, der diesem Instrument treu geblieben ist, ohne sich aktuellen Moden anzubiedern, ist Michael Sagmeister. Seine neue CD mit dem programmatischen Titel "Soul Ticket" kommt funky daher, aber der Sound seiner Gitarre und der Stil seines Spiels sind der skizzierten Tradition verpflichtet. Neben eigenen Titeln spielt Sagmeister Stücke von John Coltrane ("Giant Steps"), Wes Montgomery, Al Jarreau, José Feliciano, Bobby Hepp ("Sunny") und Charles Fox ("Killing Me Softly"). Gerade Wes Montgomerys "Road Song" gibt Sagmeister Gelegenheit für sprudelnde Läufe, für Intensität ohne Druck, für einen Jazz, der Entspanntheit mit rhythmischer Präzision verbindet.

Für den Funk sorgt die hervorragende Band: Hansmartin Eberhardt am Saxophon, der bewährte Christoph Spendel an den Keyboards, Andreas Fetzer an der Rhythmusgitarre, Claus Lindenmayer am Bass und Michael Küttner an Schlagzeug und Percussion. Die Sängerin Britta Medeiros erweist sich als die Schwachstelle dieser Session. Ihrer Stimme fehlt es an Fülle und an Ausdruck. Fast möchte man bedauern, dass sich die Gruppe nicht zu einer reinen Instrumentalaufnahme entschlossen hat.


* 12 Tracks, 2 zusätzlichen Gastmusikern, 12-seitigem Booklet,2006