Mittwoch, 28. Februar 2007

Triosphere - 2 Saxofone, 1 Gitarre...


Triosphere
Triosphere
Jazz'n'Arts-Records, 2002


Zwei Saxophone, eine Gitarre...
Fachmann Christian Bakonyi vom MusicChannel über diese interessante CD:
Zwei Saxophone, eine Gitarre - eine eigentümliche Besetzung, die man sich auf Anhieb nicht ganz gut vorstellen kann. Steffen Schorn und Roger Hanschel fordern einander mit den Saxophonen (Kölner Saxophon Mafia) und Dirk Mündelein ist für die gitarristischen Salven zuständig. Schorns Bass-Klarinette erzeugt den Beat, auf dem Mündelein und Hanschel ihre Improvisationen bauen. Diese haben jede Menge Kraft, aber auch Sensibilität, z.B. beim zärtlichen Latin Stück „Natureza“. Soundflächen erobern die Sinne, es rockt, swingt, groovt, manchmal rund und wieder kantig, da und dort eben, plötzlich spitz wie der Gipfel eines Eisbergs. Verlassen sollte man sich auf nichts, jederzeit können die Stücke unerwartete Haken schlagen. Nur eines ist gewiss, dass diese geballte Jazz-Energie einen nicht kalt lässt. Die drei Musiker eröffnen eben eine völlig neuartige Jazz-Atmosphäre - eine Triosphere!
* Digipack, mit Booklet
* 12 Stücke, alle von einem oder mehreren Musikern des Trios komponiert
* 68.35 Minuten
* Jazz'n'Arts
* 2002

Dienstag, 27. Februar 2007

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4 Auktionen

Cécile Verny Quartet
Thomas Siffling
Ron Williams
Steve Smith, Dave Liebman, Aydin Esen, Anthony Jackson

Steve Smith, Dave Liebman, Aydin Esen, Anthony Jackson


Steve Smith, Dave Liebman, Aydin Esen, Anthony Jackson
Flashpoint

Mascot Records/Rough Trade


RagazziMusic
über diese CD:
Das Quartett hatte in dieser Besetzung nie zuvor zusammen gearbeitet, obwohl jeder der Involvierten bereits mit jedem anderen gespielt hatte. Jeder dieser Musiker steht für etliche Produktionen, so hat Dave Liebman an mehr als 200 (!) Produktionen teilgenommen, Anthony Jackson bringt es gar auf über 400 (!!) Platten.Dave Liebman (saxes, fl), Steve Smith (dr, ghatam, udu), Aydin Esen (key, p, synth) und Anthony Jackson (contrabass-g) sind wohlbekannt. Steve Smith spielte bei Journey und bei Jean-Luc Ponty sowie einer langen Liste von Jazz- und Jazzrockbands, wie seiner eigenen Gruppe Vital Information. Dave Liebman spielte mit Elvin Jones (1971-73) und Miles Davis (1973-74), ist Mitglied des Saxophone Summit (mit Michael Brecker und Joe Lovano), hat seit über 30 Jahren seine eigene Band und war in unzählige Projekte involviert.Der türkische Keyboarder Aydin Esen, der neben Liebman für die meisten Kompositionen auf "Flashpoint" steht, hat mit Miroslav Vitous, Woody Shaw, Pat Metheny, Gary Burton, Vinnie Colaiuta, Peter Erskine, Trilok Gurtu und etlichen weiteren musiziert. Und Anthony Jackson, in den 70ern ein Jazzrock-Gott, nahm mit Buddy Rich, Chick Corea, John Scofield, Paul Simon, Steely Dan und The O'Jays ("For The Love Of Money") auf.Doch so viel Tamtam man um die Jungs machen kann, so wenig braucht das die Musik. Die 10 Tracks sind Fusion angehauchter Electric Jazz. Steve Smith arbeitet einen äußerst beweglichen und melodischen, ungemein dynamischen und mitreißenden Rhythmuspegel aus. Kein Wunder, dass der Mann zu den 25 besten Schlagzeugern weltweit zählt.Anthony Jackson spielt sich nicht eine Sekunde in den Vordergrund und untermalt harmonisch den Background, setzt die Grundtöne, auf der Dave Liebman mit einem seiner Saxophone und Aydin Esen mit großem Tasteninstrumentarium melodische und solistische Ausrufungszeichen setzen. Der Fusion-Anteil ist gering, in einigen Tastenläufen aufzufangen oder in emotionalen Höhepunkten, die aufgepeitscht rocken. Ansonsten kreisen die Musiker um die Melodien mit genüsslicher Hingabe an harmonische Jazz-Varianten und die Lust auf das Ausprobieren des Unisono-Spiels von Tasten und Sax.Das kann dazu führen, dass die Band sich fast selbst wegrationalisiert, wie in "Particles", dessen zartes Spiel jedes Einzelnen besonders behutsam und einfühlsam ist, und doch von Klarheit und großer Dynamik.Im Gegensatz dazu sind Tracks wie "Flashpoint" oder "Speak Without Words" lustvoll aufgeregte Sturmböen, in ihren Höhepunkten übermütig und wild.In letzter Zeit gibt es vermehrt Jazzalben, die sich in Rockrichtung wagen. Ich hoffe, dass dies ein Trend wird. Was einst als Jazzrock und Rockjazz für Begeisterung gesorgt hatte, hat noch riesiges Potential, das zeigen Produktionen wie diese (oder als Gegenpunkt die aus dem Rock stammenden Spastic Ink aus Kanada, die mich mit ihrem komplexen Sound völlig perplex und zum süchtigen Freak machen). Weiter so und mehr davon!
Digipack
* 10 Tracks
* 61.02 Minuten
* 2005

Montag, 26. Februar 2007

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3 Auktionen

Cécile Verny Quartet
Thomas Siffling
Ron Williams

Cécile Verny Quartet


Cécile Verny Quartet
Kekeli
Double Moon/Sunny Moon

Fachmann Christoph Giese in Jazzthing über diese CD der immer erfolgreicher werdenden Sängerin aus Afrika, die in Baden-Württemberg lebt:


Westafrika, Frankreich, Deutschland. Die Lebensstationen von Cécile Verny mögen schon erklären, warum die stimmgewaltige Sängerin so vielseitig singen und klingen kann. Mit ihrem festen und hörbar eingespielten Quartett liefert sie eine weitere raffiniert zusammengestellte Platte ab. Zwei nachdenkliche Vertonungen von William-Blake-Gedichten sind drauf. Und viel gefühlvoll Swingendes, das mal mit französischen, mal mit englischen Texten gesungen wird. Fast alles ist selbst geschrieben und verrät in den Arrangements Ideenfülle abseits des Üblichen. Die Band kommt zu ihrem Recht und dient doch der Stimme Vernys, diesem Organ voller Soul, warmen Timbres und überzeugender Lässigkeit. Und im kecken "À Gainsbourg" träumt die Sängerin davon, vom großen Serge ein Chanson geschrieben bekommen zu haben. Hätte der vielleicht sogar gemacht, hätte er Cécile Verny gekannt.

10 Tracks
58.26 Minuten

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2 Auktionen

Thomas Siffling
Ron Williams

Thomas Siffling


Thomas Siffling
Change
Jazz'n'Arts


Für sein neues Album bekommt Thomas Siffling gerade beste Kritiken. Change ist die CD aus 2004 des inzwischen in einem Atemzug mit Till Brönner genannten Trompeters aus dem Badischen. Auch Change wurde von der kompetenten Kritikerschaft heftig gelobt. Unter anderem von der Zeit.


In Jazzthing schrieb Henrik Drüner:


Ein wirklich überzeugendes Album aus dem Bereich „Melodic Groove Jazz“ kommt von Thomas Siffling. Gleich im Opener „Aufbäumen Der Gefühle“ zeigt der Trompeter, Jahrgang 1972, über welche musikalischen Mittel er und seine Trio-Begleitung - Jens Loh (Kontrabass) und Markus Faller (Schlagwerk) - verfügen: Ein druckvoll akzentuierter und verfremdeter Bass treibt den Song nach vorne, Siffling improvisiert anfangs ruhig darüber, bis abrupt ein nervöser Mittelpart mit elektronischen Effekten hereinbricht. Sehr experimentell, sehr spielfreudig - Erik Truffaz lässt grüßen. Doch Siffling vermag auch ambiente Passagen in „Endlos“ und „Einsamkeit“ mit herrlichem Ton und Gespür für die Stimmung zu gestalten. Produziert wurde „Change“ von Matthias Dörsam, der als Saxofonist schon bei Aufnahmen von De-Phazz und Mardi Gras.bb beteiligt war und hier gekonnt die wechselnde Atmosphäre der Eigenkompositionen (plus Stings „Walking On The Moon“) einfängt.


* Digipack
* 10 Tracks
* 8 Kompositionen von Thomas Siffling, eine von seinem Bassisten Jens Loh - und eine von Sting * 43.15 Minuten
* 2004

Samstag, 17. Februar 2007

Jane Monheit


Jane Monheit

Taking A Chance On Love

Sony Classical


Fachmann Harald Kepler über diese CD:


Sex sells! Das dachte wohl die Plattenfirma, als sie Jane Monheit für die Plattenhülle von Taking A Chance On Love in lasziver Pose und mit offenherzigem Dekollete posieren ließ. Dabei hat die Amerikanerin solche Kaufanreize gar nicht nötig, ist doch allein ihre fabelhafte Stimme schon eine sinnliche Verführung. Auf dem vierten Solowerk becirct sie jedenfalls mit einem vor Erotik nur so knisternden Gesangsvortrag.
Diesmal hat die Künstlerin von Long Island ausschließlich Lieder aus der großen Hollywood-Ära Mitte des letzten Jahrhunderts im Programm. "Ich habe diese Songs mein Leben lang geliebt", schwärmt sie im Album-Beiblatt. "Als kleines Mädchen war ich verzaubert von den großen MGM-Filmmusicals und den wundervollen, romantischen Songs, die darin so eine große Rolle spielten." Dreizehn dieser unvergessenen Standards (bei der Limited Edition kommt noch ein Bonustrack hinzu) interpretiert die 26-jährige hier im klassischen Stil einer Jazz-Diva. Cole Porters "In The Still Of The Night" aus dem Kinofilm Rosalie (1937) wird bei ihr zur träumerischen Orchesterballade. Im Fred-Astaire-Evergreen "Dancing In The Dark" vergeht Jane Monheit fast vor schmerzhafter Sehnsucht. Aus "Embraceable You" von den Gershwin-Brüdern Ira und George, 1943 von Judy Garland für Girl Crazy eingesungen, macht sie ein zartes, intimes Stück Kammermusik. Und das auf ewig mit Gene Kelly assoziierte "Do I Love You?" erklingt als sanft hingetupfter Lovesong.
Für ihren bislang besten Longplayer konnte die US-Vokalistin exzellente Mitarbeiter gewinnen. Unter anderem wird sie von Bassist Christian McBride, Saxophonist Donald Harrison, dem elffachen Grammy-Gewinner Al Schmitt im Produzentenstuhl und ihrem Sangeskollegen Michael Bublé (als Duettpartner in "I Won't Dance") unterstützt. Mithilfe dieser Topprofis entstanden sehr unterschiedliche Arrangements - von der Sologitarre über ein Pianotrio bis zum Streichorchester und fetten Bigband-Blech -, die stets dem jeweiligen Songinhalt gerecht werden. In den diversen Umgebungen kann Jane Monheit die ganze Bandbreite ihrer stimmlichen Begabung voll ausspielen. Ob entfesselt drauflos swingend ("Honeysuckle Rose"), zurückhaltend bis unterkühlt ("Too Late Now") oder in der Rolle einer Nachtclub-Chanteuse ("Love Me Or Leave Me") - sie macht in jedem Fall eine gute Figur.


In meinem Angebot: ein Exemplar aus der Limited Edition - mit Bonustrack.


* 13 Tracks plus Bonus-Track
* Digipack mit Booklet
* 2004

Dominic Miller


Grazie, Anmut und Sinnlichkeit


Hier die Biografie von Dominic Miller:


Sting, in dessen Band er seit 1991 festes Mitglied ist, bezeichnet Dominic Miller als "meine rechte und meine linke Hand"! Deshalb wirkt er auch bei jeder CD-Produktion des Edelpop-Übervaters seit "The Soul Cages" (1991) mit, langt bei jeder Tournee in die Saiten und leistet mit seiner sanften und unaufdringlichen Kreativität einen erheblichen Beitrag zur Sting'schen Klangästhetik. Gemeinsam komponieren sie auch den Song "Shapes Of My Heart", der auf Stings 1993er Album "Ten Summoner's Tales" erscheint und zum Hit avanciert.


Zwei Jahre vor "The Soul Cages" trifft Miller auf den Produzenten Hugh Padgham, der seiner Karriere die entscheidende Wende verleiht: Er ermöglicht ihm auf Phil Collins' Album "But Seriously" (1989) mitzuwirken. Von da an geht es stetig die Erfolgsleiter bergauf. Die Namensliste seiner Musikerkollegen und -kolleginnen, die seine Dienste in Anspruch nehmen, ist schier unendlich und gespickt von wohlklingenden Namen. Kleine Kostprobe gefällig? Level 42, The Pretenders, Manu Katché, Paul Young, Boyzone, Chris Botti, Chuck Loeb, Manu Dibango, Tina Turner, Backstreet Boys, Youssou N'Dour, Donovan, Ronan Keating, Steve Winwood, Sheryl Crow, Peter Gabriel, Rick Wright, Rod Stewart und Luciano Pavarotti sind nur die Schwergewichte unter seinen Kooperationspartnern.


Zur Welt kommt Dominic Miller 1960 in Buenos Aires, Argentinien. Zehn Jahre später zieht seine Familie in die USA und weitere fünf Jahre später beginnt er sich der Gitarre zu widmen. Der akademische Umgang mit Musik während seines Studiums, wo zu seinen Kommilitonen u.a. Teufelsgeiger Nigel Kennedy und Mike Lindup (Level 42) zählen, ist ihm allerdings bald zu staubig und er sucht sein Glück als Livemusiker.


Nicht suchen - finden, lautet seine Devise und so erobert Miller mit seinem gefühlvollen und virtuosen Spiel schnell die Herzen des Publikums und seiner Kollegen, bis ihm 1989 der oben erwähnte Produzent Hugh Padgham über den Weg läuft. Nicht nur als Sideman ist Dominic Miller aktiv. Bereits 1995 veröffentlicht er sein erstes Soloalbum "First Touch". Aber erst mit seinem fünften Solowerk, dem 2004 erscheinenden "Third World", wird die Fachpresse und das Publikum endgültig auf ihn als Solointerpreten aufmerksam.


Er erntet euphorische Kritiken, in denen Begrifflichkeiten wie Grazie, Anmut und Sinnlichkeit zum Standardvokabular der zuständigen Rezensenten gehören. 2006 erscheint "Fourth Wall", auf dem er seinem Ruf wieder mehr als gerecht wird und zwischen Jazz und Pop die sinnlichen Aspekte des Menschseins exquisit in zarte Klänge kleidet. Darüber hinaus unterhält Miller ein eigenes 'Gelegenheitstrio' namens The Tweeters, in dem Manu Katché am Schlagzeug sitzt.

Diskographie:
Fourth Wall (2006)
Third World (2004)
Shapes (2003)
New Dawn (2002)
Second Nature (1999)
First Touch (1995)


In meinem Angebot: Millers erste Solo-CD, First Touch. Laut CD-Angaben ist das Werk 1997 erschienen. Die Bio (siehe oben) dagegen spricht von 1995.


* 11 Tracks
* Laufzeit: 38.21 Minuten
* Digipack
* DDD
* Amiata Records

Ron Williams & The Bluesnight Band


Ron Williams & The Bluesnight Band
Gotta Do The Right Thing

Acoustic Music/Rough Trade


Ron Williams, Sänger, Musiker, Schauspieler, Allround-Künstler, hat vor vielen Jahren die beste Popularmusik-Sendung im deutschen Fernsehen moderiert, die "Musikszene". Nun hat er mal wieder eine Bluesplatte gemacht - eine richtig gute. Dazu hat die Bluesnight Band mehr als ein gerüttelt Maß beigetragen. Das Online Musik Magazin (Autor: Frank Becker) schrieb über diese CD:


"Deutscher Blues, funky, schnell und mit Temperament findet sich mit amerikanischer Unterstützung (wenn man Ron Williams nach über 35 Jahren deutscher Karriere überhaupt noch als Amerikaner bezeichnen kann, unvergessen sein Anteil an der deutschen "Hair"-Produktion als "Hud" 1968) auf einer neuen Scheibe aus dem Hause der Osnabrücker Acoustic Music Records. Die Bluesnight Band um Blues-Spezialist Gregor Hilden an der Gitarre, mit Tommy Schneller am schwarz gefärbten Saxophon und dem großartigen Keyboarder Horst Bergmeyer, der den Hammond-Blues in den inspirierten Fingern hat, liefert eine Performance ab, die sich mit einschlägigen US-Produktionen messen kann und bei der Sänger Ron Williams nicht mehr und nicht weniger als die Kirsche auf der Blues-Sahnehaube ist.
Die Band überzeugt durchweg, auch in den Stücken ohne die angerauhten Vocals, Titel wie "Greg´s Bop" und "Salami Jump" können neben den klassischen Songs und den neuen, überwiegend von Gregor Hilden komponierten und von Ron Williams getexteten Songs "stimmlos" bestens bestehen. Der Maßstab ist in allen Fällen Gitarrist Gregor Hilden, an seiner Seite kongenial Horst Bergmeyer, während Tommy Schneller am Tenor-Saxophon mitunter wie losgelöst eigene Klasse beweist. Die Bläsersektion mit Schneller, Benny Brown (Trompete) und Jürgen Wieching (Bariton-Saxophon) sorgt für zusätzlichen Drive, so in "Gotta Do The Right Thing" und "Diggin´ For Diamonds". Ein reines Instrumental-Album der Bluesnight Band könnte ich mir auf meinem Plattenteller durchaus vorstellen."


  • 10 Tracks
    55.05 Minuten

Freitag, 16. Februar 2007

New Orleans Nightcrawlers


New Orleans Nightcrawlers


New Orleans Nightcrawlers


Rounder Records/In-Akustik


"Virtuose Mixtur aus Jazz und Funk", schrieb das Rondo Magazin über die New Orleans Nightcrawlers. Hier der ganze Text, der sich sozusagen am Rande auf eine neuere CD der Gruppe bezieht (in meinem Angebot: New Orleans Nightcrawlers, ein älteres Album der Bigband, aus 1996 - eine tolle CD übrigens!):

"Im Schmelztiegel von New Orleans war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die wohlbekannten Marching Bands neben Trauermarsch und "Saints" moderne Titel ins Repertoire aufnahmen. Schließlich wurde in der Stadt am Mississippi-Delta nicht nur der Jazz geboren; auch der Rhythm and Blues eines Fats Domino und der Funk der Neville Brothers sind hier beheimatet.

In den achtziger Jahren erweiterte die Dirty Dozen Brass Band die bis dahin geltenden stilistischen Grenzen konventionell besetzter Blaskapellen. Vor einem trickreichen Arrangement des Pianisten Tom McDermott kapitulierte aber selbst das dreckige Dutzend. Der stellte sich kurzerhand eine eigene Brass Band zusammen, die seine Arrangements spielen sollte. In Matt Perrine fand er einen Mitstreiter, der nicht nur als produktiver Arrangeur, sondern auch als Solist auf dem Sousaphon eine tragende Rolle einnehmen sollte.

Die New Orleans Nightcrawlers waren geboren und etablierten sich mit ihrer virtuosen Mixtur aus Jazz und Funk schon bald als Speerspitze einer Brass-Band-Renaissance. Ellingtonsche Klangfarben und Bebop-Feuerwerke vertragen sich bei den New Orleans Nightcrawlers so selbstverständlich mit stets tanzbaren Grooves wie hoher Anspruch mit purer Lebensfreude."

Und ein bekannter Veranstalter, der die Formation nach Deutschland holte, schrieb über sie:

"Diese Musik kommt aus dem Bauch von New Orleans, den Kneipen und den Plätzen des alten Storyville-Viertels, dort wo einst der Jazz entstand und heute weiter brodelt. Die Nightcrawlers spielen dort nachts in den Dance-Halls und tagsüber bei Umzügen, sie mischen dazu Ragtime mit Rhythm and Blues, Swing mit Soul, Mambo mit Bebop und creolische Rhythmen aus alten Tagen mit den funky Beats des heutigen New Orleans. Mehr Info siehe Homepage der Band."

10 Tracks
Rounder Records/In-Akustik, 1996

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Donnerstag, 15. Februar 2007

Marcus Miller


Marcus Miller

Silver Rain

Dreyfus Jazz/Soulfood


"...groovt wie die Hölle...", schrieb Jazzthetik über diese CD.
Und Musikfachmann Gunther Matejka ausführlicher:


"Die Nennung seines Namens löst unterschiedliche Reaktionen aus: Während Bassisten auf das Stichwort "Marcus Miller" gewöhnlich wie der pawlowsche Hund mit einer Konditionierung auf Ehrfurcht, Bewunderung und sogar Anbetung reagieren, zucken die meisten Nicht-Bassisten nur mit den Achseln. Marcus Wer? An dieser Ambivalenz wird vermutlich auch Silver Rain kaum etwas verändern. Schließlich legt der Amerikaner ein reinrassiges Bassisten-Album vor. Allerdings eines, wie es bässer kaum geht ...
Auf seinem bereits sechsten Solo-Album spielt der Tieftöner in den 15 Tracks konsequent die erste Geige. Der Bass übernimmt die Gesangsmelodie, die Strophe, das Solo sowieso. Das klingt freilich nach Hardcore-Musiker-Mucke - ist es vielleicht auch. Doch nicht nur. Denn durch clevere Arrangements und einer raffinierten, höchst abwechslungsreichen Songauswahl gelingt dem begehrten Sideman (von Miles Davis bis Mariah Carey) eine CD mit hohem Unterhaltungswert. Ohne jede Berührungsängste greift sich Marcus Miller Songs, Evergreens, Klassiker oder rare Albumtracks aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Als da wären: "Girls And Boys" von Prince, "Boogie On Reggae Woman" von Stevie Wonder, "Power Of Soul" von Jimi Hendrix, "Sophisticated Lady" von Big-Band-Fürst Duke Ellington, "Frankenstein" der Rockkracher von Edgar Winter und - Fanfare! - "Moonlight Sonata", die "Mondscheinsonate", von keinem Geringeren als Ludwig van Beethoven.
Ein stilistisches Patchwork mit Rotem Faden. Denn dem Bassisten und Produzenten gelingt mit der Unterstützung von erstklassigen Musikern wie Gerald Albright (Sax), Dean Brown (Gitarre) und Bruce Flowers (Keyboards) jedem Stück ein funky pochendes Herz einzuverleiben. So virtuos Miller & Mannen an ihren Instrumenten zu werke gehen, freut man sich dennoch über manche Vocal-Einlage. Zum Beispiel wenn sich bei "La Vilette" die wundervolle Lalah Hathaway das Mikro greift. Oder beim Titeltrack. Ein Song, den Miller gemeinsam mit Eric Clapton schrieb. Joey Kibble von der A-Capella-Band "Take 6", haucht dem über sechsminütigen Ausflug in Reggae-Gefilde samtige Jazz-Töne ein."


  • 14 Tracks plus Bonustrack
    Digipack
    2005

Gregor Hilden


Gregor Hilden
Golden Voice Blues
Acoustic Music/Rough Trade

Gregor Hilden ist Musiker, Gitarrist, Komponist und Musikjournalist. Über diese seine aktuelle CD schrieb Thomas Torkler in der Rhein-Zeitung:

Gregor Hilden aus Münster gilt als einer der versiertesten Blues-Gitarristen Deutschlands. Dabei kennt er sich nicht nur in der reinen Lehre des Genres aus, sondern ist auch bei verwandten Musikrichtungen des Blues zu Hause. Fusion, Soul oder Jazz klingen bei ihm genauso routiniert wie die klassische Variante. Nach der Zusammenarbeit mit verschiedenen Soul- und Rhythm'n'Blues-Sängern legt er mit seiner neuesten CD nun ein reines Instrumentalalbum vor. Und das hat es in sich. Auf der CD singt allein die auf dem Cover abgebildete abgewetzte goldene Gibson-"Les Paul"-Gitarre, begleitet von einer Top-Band mit weiteren herausragenden Solisten. Wenn Gitarristen die Frage "Was ist Gesang?" spöttisch beantworten mit: "die Zeit zwischen den Gitarren-Soli", dann liefert Gregor Hilden mit seiner CD Golden Voice Blues dazu die passende Beweismusik. Spielerische Eleganz, technisch souverän geschmackvolles Timing und ein einzigartiger Ton, den man schon lange suchen muss. Wenn jemand eine Referenz-CD für den amtlichen Blues-Sound sucht: einfach mal der golden voice lauschen. Bei aller Versiertheit überlädt Hilden seine Eigenkompositionen nie mit allzu viel "Genudel", sondern gibt diesem edlen Instrument mit seinem einzigartigen Ton immer wieder genügend Raum. Und da auch das beste Instrument lediglich ein Werkzeug ist und ein guter Gitarrenton vom Musiker gemacht wird, tut Hilden gut daran, seine Fähigkeiten gänzlich in den Dienst des einzigartigen Tons zu stellen. Und das kann er!
  • Digipack
  • 11 Tracks
  • Komponiert von Gregor Hilden
  • Laufzeit: 57.05 Minuten
  • 2006
  • Artikelzustand: neu, ungespielt