Donnerstag, 15. Februar 2007

Marcus Miller


Marcus Miller

Silver Rain

Dreyfus Jazz/Soulfood


"...groovt wie die Hölle...", schrieb Jazzthetik über diese CD.
Und Musikfachmann Gunther Matejka ausführlicher:


"Die Nennung seines Namens löst unterschiedliche Reaktionen aus: Während Bassisten auf das Stichwort "Marcus Miller" gewöhnlich wie der pawlowsche Hund mit einer Konditionierung auf Ehrfurcht, Bewunderung und sogar Anbetung reagieren, zucken die meisten Nicht-Bassisten nur mit den Achseln. Marcus Wer? An dieser Ambivalenz wird vermutlich auch Silver Rain kaum etwas verändern. Schließlich legt der Amerikaner ein reinrassiges Bassisten-Album vor. Allerdings eines, wie es bässer kaum geht ...
Auf seinem bereits sechsten Solo-Album spielt der Tieftöner in den 15 Tracks konsequent die erste Geige. Der Bass übernimmt die Gesangsmelodie, die Strophe, das Solo sowieso. Das klingt freilich nach Hardcore-Musiker-Mucke - ist es vielleicht auch. Doch nicht nur. Denn durch clevere Arrangements und einer raffinierten, höchst abwechslungsreichen Songauswahl gelingt dem begehrten Sideman (von Miles Davis bis Mariah Carey) eine CD mit hohem Unterhaltungswert. Ohne jede Berührungsängste greift sich Marcus Miller Songs, Evergreens, Klassiker oder rare Albumtracks aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Als da wären: "Girls And Boys" von Prince, "Boogie On Reggae Woman" von Stevie Wonder, "Power Of Soul" von Jimi Hendrix, "Sophisticated Lady" von Big-Band-Fürst Duke Ellington, "Frankenstein" der Rockkracher von Edgar Winter und - Fanfare! - "Moonlight Sonata", die "Mondscheinsonate", von keinem Geringeren als Ludwig van Beethoven.
Ein stilistisches Patchwork mit Rotem Faden. Denn dem Bassisten und Produzenten gelingt mit der Unterstützung von erstklassigen Musikern wie Gerald Albright (Sax), Dean Brown (Gitarre) und Bruce Flowers (Keyboards) jedem Stück ein funky pochendes Herz einzuverleiben. So virtuos Miller & Mannen an ihren Instrumenten zu werke gehen, freut man sich dennoch über manche Vocal-Einlage. Zum Beispiel wenn sich bei "La Vilette" die wundervolle Lalah Hathaway das Mikro greift. Oder beim Titeltrack. Ein Song, den Miller gemeinsam mit Eric Clapton schrieb. Joey Kibble von der A-Capella-Band "Take 6", haucht dem über sechsminütigen Ausflug in Reggae-Gefilde samtige Jazz-Töne ein."


  • 14 Tracks plus Bonustrack
    Digipack
    2005

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